Diagnoseverfahren

Die TCM versucht im Gegensatz zur Schulmedizin die Gesundheit und Krankheiten aus Sicht der Yin- und Yang-Theorie (Fünf-Elemente-Lehre) zu begründen. Dabei spiegelt die Gesundheit die Harmonie von Yin und Yang und die harmonische reibungslose Interaktion der fünf Elemente (Metall, Holz, Wasser, Feuer, Erde) im menschlichen Körper wider. Eine Erkrankung deutet auf ein Ungleichgewicht hin, was von einer Disharmonie von Yin und Yang ausgelöst wird. Ferner ist das als eine Störung der Interaktionen der fünf Elemente im Körper zu verstehen. Die TCM möchte infolgedessen eine Heilung erreichen, indem die Disharmonie behoben wird und eine Harmonie im menschlichen Körper wiederhergestellt wird.

In der TCM wird folglich aus dem aktuellen Krankheitsgeschehen versucht, eine Disharmonie zu erkennen und zu beheben. Dabei spielt das Zusammenspiel von Organsystemen eine wichtige Rolle. 

Folgende diagnostische Methoden werden in der TCM angewandt:

Bereits beim Eintreten des Patienten achten erfahrene TCM-Therapeuten auf kleinste Details: die äusserliche Erscheinung des Patienten, seine spezielle Bewegungsart, seine Gesichtsfarbe usw. Spricht er leise oder laut? Hat er einen besonderen Körpergeruch oder Mundgeruch? All diese äusserlichen Informationen können ein Ungleichgewicht bzw. eine Funktionsstörung der inneren Organe aufzeigen.

Die Befragung des Patienten fokussiert sich auf die aktuelle Krankheitsgeschichte und die Lebensgewohnheiten wie Essen, Verdauung, Schlafen, dem psychischen Zustand usw. Durch eine möglichst ausführliche Befragung von Patienten wird versucht, die Disharmonie und Funktionsstörung im Körper genau zu erkennen. 

Der Zungenkörper spiegelt den Zustand innerer Organe wider. Ein erfahrener TCM-Therapeut ist in der Lage, gemäss Beschaffenheit, Form, Farbe und Belag der Zunge die Harmonie oder Disharmonie bzw. die Funktionalität des jeweiligen Organs zu erkennen. 

Bei der Pulsdiagnose wird der Speichenhandgelenkpuls beider Seiten des Patienten abgetastet. Den verschiedenen Pulseigenschaften werden unterschiedliche innere Organe zugeordnet, wobei die Beschaffenheit des getasteten Pulses auf ggf. vorliegende Disharmonien im Körper bzw. Funktionsstörungen der inneren Organe hindeuten kann. 

Unsere Therapieformen

Bei China Natur TCM, sind wir auf folgende Therapieformen spezialisiert. Mittels des Diagnoseverfahrens wird ergründet, welche Therapieform sich am besten für den Patienten eignet. Wir beraten stets ganzheitlich und gehen auf individuelle Belange ein. 

Die TCM kennt über 700 unterschiedliche Akupunkturpunkte. Die meisten davon verteilen sich im ganzen Körper auf insgesamt 14 Meridiane, die auch Akupunkturleitbahnen genannt werden. Bei der Akupunktur werden je nach Krankheitsbild ausgesuchte Akupunkturpunkte mit feinen Metallnadeln gestochen – je nach Lokalisierung nur einige Millimeter oder auch bis zu einigen Zentimetern tief. Die Nadeln verbleiben dort 20 bis 45 Minuten lang.

Anhand der Akupunktur wird versucht, Disharmonien zu beheben bzw. Ungleichgewichte von Organsystemen auszugleichen. Dabei soll in erster Linie der Energiefluss (Qi), der bei Erkrankten oft lokal blockiert bzw. gestaut ist, wieder zum fliessen gebracht werden. Um dies zu erreichen, werden ausgesuchte Akupunkturpunkte durch die gezielte Einnadelung stimuliert und die Energieblockaden (Qi-Blockaden) gelöst.

Die Akupunktur Behandlung eignet sich sowohl für akute als auch für chronische Beschwerden. Ihre Heilungseffekte sind bereits wissenschaftlich nachgewiesen. So kann beispielsweise die Akupunktur örtliche Gewebedurchblutung bei muskulären Schmerzen verbessern oder bei Bluthochdruck einen ausgleichenden Effekt auf das Herz-Kreislauf-System ausüben sowie bei Migräne die Regulation der Gehirndurchblutung verbessern. 

Als eine spezielle Form der Massagetechnik in der TCM stimuliert die Tuina-Massage die Körperoberfläche, die Energie-Leitbahnen sowie spezifische Akupunkturpunkte manuell. Dadurch sollen die Energieblockaden (Qi-Blockaden) gelöst werden, die Ungleichgewichte im Körper sowie Funktionsstörungen von inneren Organen behoben werden und letztendlich das Qi im ganzen Körper ungehindert fliessen. Die Tuina unterscheidet sich von der westlichen Massage durch ihr besonders breites Indikationsspektrum und durch ihre speziellen Grifftechniken. Sie wird zur Heilung und Prävention von Krankheiten, zur Linderung von Schmerzen, zur Stabilisation des Patienten bei Erkrankungen sowie zur Erhaltung und Stärkung der Gesundheit angewendet.

Als eine Alternative oder eine Ergänzung zur Akupunktur versucht Schröpfen die lokale Stagnation von Qi und Blut zu behandeln. Beim Schröpfen werden die sogenannten Schröpfköpfe, meist aus Glas, teilweise auch aus Bambus oder Plastik, direkt auf die Haut gesetzt. In den Schröpfköpfen wird meist mit Feuer, alternativ auch durch eine Absauge Vorrichtung, ein Unterdruck erzeugt.

Mit diesem Vakuumeffekt werden Feuchtigkeits- und Kältebelastungen aus dem Körper herausgesaugt und hartnäckige Schmerzen gelindert. Dabei kann die lokale Qi- und Blut-Stagnation gelöst werden, die Durchblutung angeregt und der ungehinderte Qi-Fluss im ganzen Körper gefördert werden. Schröpfen ist bei einer Vielzahl von Beschwerden hilfreich, unter anderem bei Rheuma, Hexenschuss, Nierenschwäche, Müdigkeit, Fieber, Grippe, Erkältung. 

Unter Moxibustion versteht man das Abbrennen von Moxakraut, auch Beifusskraut genannt, zur externen Stimulation von bestimmten Akupunkturmeridianen oder Akupunkturpunkten. Das Moxakraut ist in Zigarrenform gepackt oder wird an Akupunkturnadeln befestigt. In der Praxis werden die entzündeten Moxazigarren entlang den Akupunkturmeridianen oder an bestimmten Akupunkturpunkten gehalten. Dabei kann eine leichte, sichtbare Rötung auf der Haut entstehen. Der Patient empfindet ein angenehmes Wärmegefühl. Wird das Moxakraut auf Akupunkturnadeln gespiesst, dann wird es nach dem Stechen der Nadel auf der Nadel sitzend entzündet. So wird die Wärme durch die Metallnadel in tiefere Gewebeschichten eingeleitet.

Moxibustion ist besonders geeignet für die Behandlung von Erschöpfungszuständen und chronischen Erkrankungen. Durch das Abbrennen des Moxakrautes werden die Akupunkturmeridiane gewärmt, die Durchblutung gefördert, der Energiefluss (Qi-Fluss) verbessert und die Kälte ausgetrieben. 

Als ein Element der TCM stellt die Ohrakupunktur ein wirksames eigenes System der Akupunktur dar. Innerhalb des Ohres befinden sich über 100 Ohrreflexpunkte, die den gesamten Körper des Menschen widerspiegeln. Über einen Reflex stehen die Ohrreflexpunkte mit Organen, Körperteilen oder Körperfunktionen in Verbindung. Bei Erkrankungen in einem bestimmten Organ oder Körperteil erweist sich der entsprechende Ohrreflexpunkt beim Stimulieren als besonders schmerzhaft. Somit kann man Beschwerden in einem bestimmten Organ oder Körperteil über die korrespondierenden Ohrreflexpunkte durch Anregung von diesen behandeln.

Neben der Nadelung werden bei der Ohrakupunktur oft Sandkornpflaster zur Dauerbehandlung eingesetzt. Die kleinen Sandkörner werden mit Pflastern auf Ohrreflexpunkte fest fixiert und können vom Patienten selbst durch regelmässiges Drücken für mehrere Tage stimuliert werden. Bei fast allen akuten und chronischen Erkrankungen kann die Ohrakupunktur eingesetzt werden. Insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Nerven- und Gelenkschmerzen sowie bei Behandlung von Suchterkrankungen ist der Einsatz der Ohrakupunktur effektiv. 

Als ein wesentlicher Bestandteil der TCM basiert die Kräutertherapie, ebenfalls wie die Akupunktur auf dem Prinzip von Yin und Yang und den fünf Elementen. Das einzelne Heilkraut wird in der chinesischen Heilkrautkunde nach Geschmack (süss, salzig, sauer, bitter, scharf, zusammenziehend, neutral), nach spezieller Auswirkung auf Organe oder Meridiane und nach dynamischen Aktionen im menschlichen Körper (hebend, senkend, zurücktretend) klassifiziert. In der Praxis werden oft mehrere Heilkräuter, teilweise auch Mineralien oder tierische Bestandteile, gezielt auf ein bestimmtes individuelles Krankheitsbild zusammengesetzt und rezeptiert mit dem Ziel, das gestörte Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper des Patienten wiederherzustellen. Die Kräutermischung kann als Tablette, Kapsel, Tinktur, Granulat oder auch Tee eingenommen werden. Manche Kräuter werden in China sogar in die Küche integriert.